2. Allgäu Tour, Heiss-Cup und Bayerische Bergmeisterschaft Oberstdorf

Am vergangenen Wochenende knallte der Startschuss zur größten Nachwuchsrundfahrt in Süddeutschland, der 2. Allgäu Tour. Die dreitägige Nachwuchsrundfahrt im Straßenrennsport für die Klassen U11, U13 und U15 jeweils männlich und weiblich waren so gut besetzt wie kaum ein anderes Rennen in Deutschland. Fahrerinnen und Fahrer aus Berlin, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen u.v.m. gingen bei diesem Etappenrennen an den Start. Für die Radsportlerinnen und Radsportler war das in der Allgäu Tour integrierte 11. Andreas Brandl Gedächtnisrennen auch der Start zum sogenannten Heiss Cup, der Allgäuer Rennserie. Hier konnten die Fahrer die ersten Punkte sammeln, um am Ende den Cup für sich zu entscheiden. Ebenso war das Brandl Rennen auch die bayerische Bergmeisterschaft in den Nachwuchsklassen U11 bis U17 und Frauen. Der bergige Rundkurs in Oberstdorf mit den knackigen Anstiegen zum Burgstall und Freibergsee war für eine Bergmeisterschaft prädestiniert.

Am Freitagabend begann die Rundfahrt mit einem 1,7 km Bergsprint von Vorderburg nach Brackenberg, bei dem knapp 150 Höhenmeter zu bewältigen waren. Hier hatte bei der U11 Jakob Gerbes aus Oberhausen vor dem Sonthofer Willi Kreuchauf die Nase vorn. Jasmin Wolf als „Vorderburgerin“ durfte sich mit Rang 3 bei den Mädchen, das weiße Trikot der besten Nachwuchsfahrerin in der Klasse U11 überstreifen und behielt es bis zum Schluss. Doch am Samstag auf der neuen einzigartigen Strecke auf der Skirollerbahn in Oberstdorf kippte Willi Kreuchauf vom RSV Sonthofen das Rennen. Bei einem Sturz bergauf, setzte er sich allein an die Spitze und fuhr das 11. Andreas Brandl Gedächtnisrennen solo als Sieger ins Ziel. Jakob Gerbes und Julian Planchet vom Cycling Team Ost folgten. Damit wurde der Sieger auch bayerischer Bergmeister der U11. Auch bei den Mädchen drehte Fiona Strobel die Rundfahrt um und konnte das begehrte gelbe Trikot der Gesamtführenden Fiona Schmidmayer aus Berlin abnehmen. Auch das Mädchen aus Oberammergau wurde damit vor Jasmin Wolf bayerische Bergmeisterin. Am Sonntag beim Finale in Sonthofen im sogenannten „RuDi“ Park brachte das Kriterium hinsichtlich der Gesamtwertung nur noch auf Rang 3 eine Veränderung und der 9-jährige Sonthofer Willi Kreuchauf gewann die Allgäu Tour 2023 vor Jakob Gerbes und Benjamin Becker.

Bei der U13  der Jungs waren mit 26 Teilnehmer am meisten Nachwuchsradsportler am Start – ein richtiges Hauptfeld – aber das nur am Anfang, denn der erste Tag war bereits eine ernst zu nehmende sportliche Aufgabe. Beim Bergsprint über knapp 150 Höhenmeter siegte überlegen Ludwig Hannes vor Jakob Glatt aus Kirchzarten und Simon Peters aus Wangen, denn er benötigte auf die am Rottachberg gelegene Siedlung lediglich 6 Minuten und 1 Sekunde. Das war an diesem Tag die Bestzeit. Auch am nächsten Tag in Oberstdorf war es sehr bergig. Hier durfte sich nach 4 Runden Ludwig Hannes das bayerische Bergmeister Trikot überstreifen. Bei den Mädchen der U13 gewann Lotte Brewi aus Queidersbach mit deutlichem Vorsprung vor Matilda Grund aus Singen, die ihre Konkurrentin Alina Köhl nur knapp im Zielsprint besiegte. Beim Brandl Rennen konnte sich dann der Sonthofer Emil Kreuchauf entscheidend verbessern und rückte in der Gesamtwertung vor Simon Peters auf den dritten Rang. Beim Kriterium in Sonthofen reichte dann dem Gesamtführenden Ludwig Hannes ein 4. Platz, um sich mit einem Punkt Vorsprung den Gesamtsieg zu holen. Der zweitplatzierte Linus Sturm hingegen konnte trotz beider Siege beim Brandl Rennen und Kriterium nur den zweiten Platz erringen, gefolgt vom bayerischen Straßenmeister Emil Kreuchauf aus Sonthofen. Bei den Schülerinnen blieb Lotte Brewi mit 3 Siegen die Führende in ihrer Klasse. Auch die Zweitplatzierte aus Singen zeigte eine großartige Leistung und blieb vom ersten Tag an auf diesem Gesamtrang. Nur Alina Köhl musste beim Kriterium „reißen“ lassen und gab den letzten Stockerlplatz an die Ravensburgerin Lina Seidler ab. Die bayerische Bergmeisterschaft gewann die fünftplatzierte Antonia Beßler vom RSC Kempten.

Im Gegensatz zu den zwei jüngsten Nachwuchsklassen, waren die Altersklassen U15 m & w nicht stark besetzt, da parallel die Deutsche Straßenmeisterschaft stattfand. Somit konnten die Lokalmatadoren ordentlich punkten. Felix Mayer übernahm gleich am ersten Tag die Führung und sein Teamkollege Marius Dronjic holte sich auf Platz 2 das Bergtrikot. Auch beim Rundstreckenrennen in Oberstdorf, konnte sich das Duo absetzen und Marius holte sich die meisten Bergpunkte, hingegen sich Felix den Gesamtsieg sicherte. Felix gewann damit auch die bayerische Bergmeisterschaft in seiner Klasse. Dritter wurde hinter dem zweiten Sonthofer Kilian Beer vom RSC Kempten. So blieb auch beim letzten Rennen in Sonthofen der Endstand und Felix Mayer durfte als Sieger und auch bester Nachwuchsfahrer das gelbe und weiße Trikot mit nach Hause nehmen.

Bei der weiblichen Schülerklasse U15 konnte sich mit drei Siegen Magdalena Beßler vom RSC Kempten klar von der Konkurrenz distanzieren. Damit folgte sie ihrer jüngeren Schwester und wurde beste bayerische Bergfahrerin. Jana Imkenberg aus Friedrichshafen erkämpfte sich knapp vor Lotte Großrau den zweiten Platz.

Beim der Jugendklasse U17 ging die Landesmeisterschaft im Bergfahren der besonderen Art – weil die Skirollerbahn bis zu 18% steil ist – an Nils Schütz aus Irschenberg, die ähnlich wie der RSV, intensive Jugendarbeit betreiben. Seine Kollegen Lennart Häusler vom AS Cycling Team und Jacob Schneider aus Kempten rollten im Anschluss über die Ziellinie. Bei den Frauen überzeugte Sabrina Zwick vom RSC Kempten vor ihrer Teamkollegin Tanja Edelmann als beste Bergfahrerin.

Die Führung bei den Senioren im Heiss Cup sicherte sich im Alleingang der Sachse Oliver Romahn vom Bauauf-Lawi-Masters Team. Dahinter holte sich im Zielsprint an der steilen Schlussrampe Alexander Koop vor Georg Ziereis-Luber aus Regensburg den 2. Platz.

Bei den Amateuren und Elite Amateuren wurde es hinsichtlich der Rundenanzahl noch sportlicher. Für die Amateure galt es 15-mal die beiden steilen Rampen zu bewältigen und für die Elite sogar 18 -mal. Bei den Amateuren konnte sich gleich zu Beginn ein Trio formieren. Hier schüttelte Johannes Herrmann von der Radunion Wangen den Sonthofer Christoph Kirchbihler auf die letzten Meter ab. Der drittplatzierte Adrian Schmidberger musste bereits früher „reißen lassen“. Auch die Elite erkannte bei der Runde, dass es in einer kleinen Gruppe harmonisch ist, die Strecke mit den engen Kurven zurückzulegen. So verabschiedeten sich die Fahrer Tim Wollenberg vom Team Santic Wibatech und die beiden Kemptener Michael Wasserrab und Florian Weber vom Rest des Hauptfelds. Sie hatten zwischenzeitlich 2 Minuten Vorsprung. Dario Rapps versuchte noch dazu zu stoßen, aber er konnte das Trio um 40 Sekunden nicht erreichen. Gegen Ende wurde Tim Wollenberg regelmäßig attackiert bis es schließlich Florian Weber gelang, seinen einzigen Mitstreiter in der Spitzengruppe abzuschütteln. So gewann er im Alleingang vor Tim Wollenberg und Michael Wasserrab.

©R.Wolf

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