Bayerische Dernymeisterschaft im Isarradstadion Niederpöring

Mit einer taktischen Meisterleistung sicherte sich am 02.06.2018 Christian Grasmann von den Puschbikers mit seinem Dernypiloten Peter Bäuerlein vom Verein Sportplatz Nürnberg e.V. den Bayerischen Meistertitel. Bei sehr guten äußeren Bedingungen und hervorragender Zuschauerkulisse waren die Titelkämpfe 2018 spannend wie selten, zeigten doch u.a. die bei vielen Sechstagerennen international erfahrenen Schrittmacher Peter Bäuerlein, Ralph Schuhmacher und Peter Stahl bei den Wettkämpfen, dass der Anteil des Schrittmachers entscheidend sein kann.

Mit den beiden Vorläufen der Eliteklasse begann die Veranstaltung und auch gleich mit einem Paukenschlag für das „Gespann“ Mayer/Pfeil, als im letzten Drittel des Rennens die Motoraufhängung am Derny brach und die Ersatzmaschine zum Einsatz kommen musste. Die für den Fall vorgesehenen Runden Vergütungen waren gerade ausreichend um die Titelverteidiger im Rennen zu halten. Jetzt war guter Rat teuer, denn gegen die Profipiloten auf dem Ersatzderny Paroli zu bieten, war schier aussichtslos. Aber zwei anwesende Vereinsmitglieder nahmen die defekte Maschine kurzerhand ins Auto und schweißten das gebrochene Teil in ihrer Werkstatt, so dass Albert Pfeil zum Finale wieder mit „seiner Maschine“ antreten konnte. „Das gibt’s nur in Niederbayern“, so der spätere Kommentar von Yannik Mayer.

Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs zeigten eindrucksvoll die Sechstagefahrer Christin Grasmann und Stephen Hall, was professionelles Dernyfahren ausmacht. Mit Abständen um die 10 cm zum Hinterrad wird der Windschatten des Dernypiloten optimal genutzt und das bei 60 km/h. Dass das aber nicht immer funktioniert konnte man dann im Finallauf über 75 Runden sehen, als Stephen Hall den Windschatten seines Schrittmachers Ralph Schuhmacher einmal kurz verlor, als beide einen Angriff auf die führenden Grasmann/Bäuerlein initiierten, denn innerhalb einer Runde waren 100 Meter verloren und das Rennen an der Spitze somit entschieden. Taktisch besser machten es Yannik Mayer/Albert Pfeil, die nach einem Runden Gewinn sich im Hauptfeld platzierten und so das ganze kontrollieren konnten, denn ein Angriff auf die beiden führenden Teams hätte unter Umständen den 3. Platz im Finale gefährdet, was den Verlust des bayerischen Vizemeistertitels zur Folge gehabt hätte. Den weiteren Platz auf dem „Stockerl“ sicherte sich bei der Elite Marc Dengler mit Schrittmacher Jens Bormann.

Die Nachwuchsklasse der Juniorenfahrer war fest in ostbayerischer Hand. Hier gewann Henri Uhlig zusammen mit Peter Bäuerlein nach 60 Runden mit Rundenvorsprung vor seinem Bruder Oscar, der Ralph Schumacher als Schrittmacher hatte. Beide Jungs starten für den RSC Kelheim. Auf dem 3. Platz landete Linus Rosner vom VCR Regensburg mit Stefan Böhm als Dernypilot. Alle drei Radsportler sind übrigens auf der Bahn in Niederpöring „großgeworden“.
Weitere Wettbewerbe wurden dann zwischendurch noch bei der männlichen Jugend und bei den Mädchen, Pardon, jungen Damen ausgetragen, allem voran um Erfahrung zu sammeln und auch mal Abwechslung vom „normalen“ Rennalltag zu haben, standen doch tags darauf die Bayerische Meisterschaften im Omnium auf der Bahn in Augsburg schon wieder auf dem Programm.

Nach der abschließenden Siegerehrung, bei der alle Teilnehmer noch ihr Preisgeld entgegen nahmen, zogen die Veranstalter eine positive Bilanz, mit dem Versprechen nächstes Jahr wieder für ein solches Sportspektakel im Isarradstadion Niederpöring zu sorgen, denn wie sagte doch ein einheimischer Zuschauer und Anhänger des Radsports: „So was hatten wir hier seit den Zeiten der legendären Ländervergleichskämpfe in den 90ern nicht mehr“.

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