Gelungene Generalprobe für die Bayerische Meisterschaft im Zeitfahren 2020

Tobias Erler, RSC Kempten

Beim Einzelzeitfahren „entlang der Vils“ am vergangenen Sonntag, gingen trotz der über die Woche unsicheren Wettervorhersagen über 100 Radsportler an den Start. Sie mussten je nach Altersklassen zwischen knapp 9 und 26 km absolvieren. Vorweg, mit dem Wetter hatten die Organisatoren des RSV Dingolfing Glück, pünktlich nach dem unfallfreien Rennende setzte der prognostizierte Dauerregen ein.

Gestartet wurde um 10.00 Uhr mit den Gehörlosen Sportlern, die an diesem Wochenende ihre Deutschen Meisterschaften in Niederbayern austrugen, am Samstag das Straßenrennen in Ergolding und sonntags das Zeitfahren hier in Loizenkirchen. Der Vorsitzende des Gehörlosensportverbands Niederbayern Gottfried Paulus, selbst Gehörlos, organisierte für seine Radsportfreunde aus ganz Deutschland alle Jahre Rennen hier in der Region und bedient sich natürlich angebotener Veranstaltungen benachbarter Vereine.

Auf der komplett gesperrten Strecke ging es dann im 30 Sekundentakt für die Fahrerinnen und Fahrer um jede Sekunde, ohne den verlockenden Windschatten eines Vordermanns zu nutzen, hatten die Veranstalter doch mit zwei Motorradkommisären für Absicherung gesorgt. Mit zwei 180 Grad Wenden pro Runde war es dort schon mal knifflig, wenn sich dabei Überholende oder die Zieleinfahrer etwas in die Quere kamen. Auch hier regelten die erfahrenen Streckenposten den „Verkehr“, so dass nur ein kleiner Ausrutscher, allerdings ohne Fremdeinwirkung, passierte.

In der Klasse der Juniorenfahrer waren mit Marco Brenner und Henri Uhlig zwei absolute Topfahrer am Start, ersterer amtierender Deutscher Straßen- und Zeitfahrmeister und Henri mehrfacher Deutscher Meister auf Bahn und im Geländecross. Mit einem Stundenmittel von 48,6 km behielt er diesmal die Oberhand vor Marco, der mit 47,8 km/h nur etwas dahinter war. In diesem Fall auch verständlich, dass der nicht alles riskierte, denn er ist für die Rad Weltmeisterschaft gesetzt, die demnächst in England stattfindet.

Auch zwei Paracycler nutzten das Rennen als Vorbereitung für die anstehenden Weltmeisterschaften. Mit Michael Teuber, fünffacher Goldmedaillengewinner, der mit 42,6 km/h gut in die Phalanx seiner nicht behinderten Konkurrenten eindringen konnte, und der Vilsbiburger Erich Winkler, der sich mit 40,9 km/h auch sehr gut aus der Affäre zog.

Bei den Elite Amateuren lieferten sich dann der Vorjahressieger Tobias Erler vom RSC Kempten und sein Kontrahent Benedikt Helbig von Team Magnesium Pur sozusagen ein Fernduell, das Tobias mit knapp 4 Sekunden Vorsprung und einem Stundenmittel von 49,9 km für sich entschied. Eine grandiose Leistung, wenn man bedenkt, dass er knapp 40 Jahre alt und heuer schon einen schweren Radunfall hatte und erst seit kurzem wieder genesen ist.

Aber Radfahren hält bekanntlich jung, aber auch sehr leistungsfähig bei gezieltem Training und entsprechendem Lebenswandel. Dies beweisen die Zeiten der Altersklassen der Senioren. Bei den sogenannten Masters ab 40, konnten dann die Sieger Wolfgang Schober mit 47,4 km/h, bei den 50-Jährigen Thomas Krist 47 km/h und bei den 60-Jährigen Michael Pfeil immerhin noch knapp  45 km/h auf den Asphalt zaubern. Aber auch beim weiteren Nachwuchs der Klasse U17, wo übrigens noch kein „Zeitfahrmaterial“ erlaubt ist, hatten alle eine 4 beim Stundenmittel vorne stehen.

Mit der Erkenntnis, dass die Rennstrecke einer Bayerischen Meisterschaft würdig und rekordtauglich ist, kann der 2. Mai 2020 kommen, wo die Organisatoren hoffen, dass die 50 km/h geknackt werden.

Alle weiteren Ergebnisse auf www.rsv-dingolfing.de oder auch auf rad net.

(JS)

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